Was Brunnen erzählen
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Das Unterengadin ist reich an Quellen und Brunnen. Einst waren die Brunnen das Zentrum des gesellschaftlichen und landwirtschaftlichen Lebens, heute dienen sie vor allem der Zierde.
Müssen die Brunnen entfernt werden? Diese provokative Frage ist der Titel eines Artikels im «Fögl Ladin» vom 9. Dezember 1986. Darin erläutert der Autor die hohen Kosten, welche durch die Trennung des Brunnenwassers vom Kanalisationssystem verursacht würden. Diese Trennung sei wiederum notwendig, um zu hohe Kosten für die Kläranlage zu vermeiden. In Sent befasste sich eine Kommission mit der Frage: Sollen gewisse Brunnen aus wirtschaftlichen Gründen entfernt werden? Solche, die fürs Ortsbild – «pel imbellimaint dal cumün da main importanza» – nicht so relevant wären? Der Autor kommt zum Schluss: «Auch wenn diese Brunnen heute nur zu einem kleinen Teil ihren ursprünglichen Zweck erfüllen, bedeuten sie dennoch einen Gewinn für die Lebens- und Wohnqualität der Anwohner.» Ausserdem sei ihre Bedeutung als Zeugen einer Zeit, in der sie «wahre Quellen» im Dorf waren, nicht von der Hand zu weisen.
In Zusammenarbeit mit Engadin Art Talks (EAT)
«Fly Only»-Pilot
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Bei der nachhaltigen Fischerei ziehen alle am gleichen Silch.
Auch bei der Saisoneröffnung am 1. Mai 2023 wird es wieder so sein: Im Fischerparadies Engadin ist der Fischbestand historisch tief. Gemeinsam wollen der Kanton, Fliegenfischer und Tourismusexperten das ändern – und entwickeln Modelle für eine neue Nachhaltigkeit in der Engadiner Fischerei.
Panta rhei, sagte der Philosoph Heraklit: Alles fliesst. Das heisst auch: Man kann nicht zweimal im selben Fluss fischen. Immer ist es anders. Vielleicht kehren Fischer gerade deshalb immer wieder an ihre liebsten Fischgründe zurück, pilgern zum Beispiel ins türkisblaue Wasser der Karibik oder an die Ströme in Alaska, Feuer-, Ir- oder Schottland.
Das diesjährige Thema von den Engadin Art Talks ist Hoffnung? Hoffnung!
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Wir leben in einer Zeit geprägt von grossen politischen und ökologischen Verunsicherungen, die den Hintergrund des Themas bilden. Hoffnung, ein Grundprinzip menschlichen Daseins. Von Hoffnung in all seinen Schattierungen, von persönlicher, kollektiver, spiritueller Hoffnung wird die Rede sein, von Hoffnung als unverzichtbares positives Lebensprinzip und stetige BegleiterIn der Menschheit durch die wir Kraft schöpfen die uns antreibt…
Engadin Art Talks das bekannte Forum für Innovation, Kunst, Architektur, Design und Literatur, das auch als mini WEF der Kultur gilt, findet vom 27. bis 29. Januar in Zuoz im Engadin statt. Mit einem ganzjährigen öffentlichen Programm bringt E.A.T. VordenkerInnen aus kreativen, humanitären und wissenschaftlichen Disziplinen zusammen, um ihre Ideen und ihr Fachwissen zu einem gesellschaftlich aktuellen Thema zu teilen. Auf diese Weise will E.A.T. neue Perspektiven zu relevanten Fragen finden, die unsere Gegenwart bestimmen und unsere Zukunft gestalten.
In Zusammenarbeit mit Engadin Art Talks (EAT)
Wasser
aua, acqua
Nr. 62
Viel Lesevergnügen bei unserer neuen piz Ausgabe 62
Bun divertimaint cun la lectüra cul magazin piz 62
Weltklasse aus der Schweiz, Wie ein Puschlaver zum Kartenspezialisten wurde
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Wer heute an Karten denkt, schaut auf sein Smartphone und lässt sich mit Karten-Apps durch den Alltag navigieren, aber Karten können viel mehr: Gesellschaftliche Entwicklungen aufzeigen, die Geschichte erklären oder den Klimawandel verdeutlichen.
In der Kartografie ist die Schweiz Weltklasse. Begründet wurde dieser Ruf mit der Durfourkarte im Massstab 1:100’000, dem ersten amtlichen Kartenwerk der Schweiz (www.swisstopo.ch), das Blatt für Blatt zwischen 1845 und 1865 entstand. Die Siegfriedkarte war der nächste grosse Wurf. Dieser topografische Atlas Schweiz 1:25 000/1:50 000 erschien zwischen 1870 und 1926. Dieser ganze Kartenschatz, sehr viele historische Aufnahmen, sogar die ersten Luftbilder der Schweiz, die nach dem 2. Weltkrieg von amerikanischen Flugzeugen gemacht wurden – all das ist online zu finden.
Wer sich damit besonders gut auskennt ist der Historiker Marco Zanoli – er gilt als Spezialist für alle Karten der Schweiz. Der Puschlaver ist Gymnasiallehrer in Zürich und hat zusammen mit François Walter den historischen Atlas der Schweiz mit vielen selbst gezeichneten Karten zur Schweizer Geschichte – von der Urgeschichte bis zur Gegenwart – herausgegeben.
In Zusammenarbeit mit
swisstopo.ch
Wassersport-Mekka Silvaplana: Surfbrett statt Bergschuhe
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Wassersport wie Windsurfen mitten in den Bergen? Ja, das geht. Und zwar in Silvaplana im Oberengadin. Dafür verantwortlich sind unter anderem der Malojawind und die richtigen Leute am richtigen Ort.
1800 Meter über Meer, umgeben von Arvenwäldern und Dreitausendern, deren Spitzen selbst im Juli und August von Schnee bedeckt sind. All dies lässt nicht vermuten, was jeweils in den wärmeren Monaten auf dem Silvaplanersee im Oberengadin abgeht. Dann gleiten nämlich Windsurfer, Kitesurfer, Wingsurfer und Segler über das türkisblaue Wasser, dessen Temperatur selbst im Sommer selten mehr als 15 Grad beträgt. Von aussen betrachtet erinnert das alles an einen perfekt orchestrieren, eleganten Tanz von Schmetterlingen.
Der berüchtigte Malojawind
Weniger graziös stelle ich mich während eines Wingsurf-Kurses bei «Windsurfing Silvaplana» an. Wingsurfen ist eine Kombination aus Wind- und Kitesurfen. Das Segel respektive der Wing ist dabei nicht mit dem Brett verbunden, so dass der Mensch zum Mast wird. Für mich ist es zu Beginn ein Kampf gegen den, der Silvaplana zu einem weltweit bekannten Hotspot für Wassersport macht: Den Malojawind. Der verlängerte Talwind vom Bergell wird zusätzlich durch die im Oberengadin hangaufwärts wehenden Winde angesogen. Er setzt während der Sommermonate bis in den Herbst hinein jeweils pünktlich um die Mittagszeit ein und gewinnt laufend an Stärke. Dabei erreicht er vom Malojapass kommend Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometer pro Stunde. Um actiongeladene Wassersportarten auszuüben, muss man also nicht bis nach Teneriffa oder Hawaii reisen.
Aus Neugier gekommen, im Herzen verwurzelt
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Der Ostschweizer Oliver Kühn, Bühnendarsteller, Autor und Spielleiter, findet im Puschlav mit seinem ad hoc-Ensemble nicht nur einen vertrauten Ruhepol. Hier sprudelt stets auch Inspiration für sein Schaffen – mit dem Tal und für das Tal. Mit „Fenice.Poschiavo“ entsteht das inzwischen vierte Stück mit direktem Bezug zu Land und Leuten.
Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Puschlav?
Das war etwa 2000. Ich kam ins Tal, weil ich oft davon gehört hatte, aber nicht wusste, wo es ist. Die theatrale Kulisse inmitten der Berge hatte es mir dann sehr angetan.
Was verbindet Sie mit der Region als Mensch?
Sie ist Teil der Geschichte vom Theater Jetzt und somit auch meiner. Wir haben hier schon mehrmals Theater gemacht. Gehe ich durch das Dorf, habe ich meine Orte, kenne einen Teil der Leute. Und sie kennen mich. Ich bleibe zwar der Zucchino, wie die Südschweizer uns Deutschschweizer nennen. Aussen grün, innen langweilig. Aber so langweilig kann es nicht sein, man spricht meist mit mir. Oft freundlich.
Arbeit in der
Nacht. Der Poet,
der putzt.
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Carlos Coelho (58) ist stellvertretender Teamleiter des Nacht-Reinigungsteams im Bogn Engiadina Scuol. Mit dem weltberühmten Autor Paulo ist er nicht verwandt, aber die beiden haben einiges gemeinsam.
Schlafen Sie gerne und lange?
Ich träume viel, aber ich erinnere mich nicht daran oder die Erinnerung kommt erst ein paar Tage später. Man wird ja immer älter und braucht weniger Schlaf.
Wo machen Sie Pause? Mit wem?
Und was essen Sie dann?
Für die Pausen könnte ich nach Hause gehen. Ich wohne gerade gegenüber vom Bad. Am liebsten mache ich aber eine kurze Pause und gehe dafür früher. Wir entscheiden das selbst. Im Nacht-Team sind wir alles Männer. Meine Marenda mache ich mir selber – ich habe lange als Koch gearbeitet, war sogar Sous-Chef. Beim Essen bin ich sehr heikel. Ich esse höchstens einmal im Monat Fleisch, mache mir Sandwiches mit Sprossen, Eiern und dazu einen Ingwershot, esse viel Bohnen oder Humus. Seit fünf Jahren habe ich ein Problem mit Fleisch. Ich mag es gerne, denke aber zu viel an die Tiere.
Vor der Pieke
ist es zappenduster
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«Herr, segne Streben, Schacht und Stollen, Bewahre uns vor Flut und Brand. Herr, dem wir treu gehören wollen,
Du hast die Welt in Deiner Hand.»
So endet das Schichtgebet der Bergleute. Gewidmet ist es nebst dem Herrn der heiligen Barbara. Wo es knallt, ist die Barbara nicht weit. Als Schutzpatronin wacht die stets mit Turm und Kanonenrohr bewehrte Barbara über Bergbau, Artillerie und auch den Tunnelbau. Man findet sie bei jedem Portal im Eingang, meist in eine Nische eingebettet. «Aber meist hinter Gittern, damit sie nicht rauskann», sagt Anita Weber scherzend. Einmal im Jahr, am Barbaratag, dem 4. Dezember, wird sie rausgelassen und in den Tunnel getragen. «Da gibt es dann eine Messe mit Pfarrer und Barbara», erzählt die Geologin, «danach wird sie gewürdigt, geweiht und wieder zurück hinter Gitter gestellt, ehe die Mineure in die Knellen ziehen.» Lange Zeit war die heilige Barbara die einzige Frau, die im Tunnel zugelassen war.
Begrüssung am Hof
Auch heute sind Frauen im Tunnel- bau selten anzutreffen. Eine dieser wenigen ist Anita Weber. Ich treffe sie auf ihrem Yak- und Ziegenhof am unteren Dorfrand von Domat/Ems, den sie seit einem Jahr bewirtschaftet. Hier eröffnet sich an diesem ungewöhnlich windstillen Herbsttag ein wohltuender Blick auf die sonnenverwöhnte Ebene. Wer vom Dorf herkommend vorbei am Kürbis- und Kartoffelfeld die Scheune betritt, findet sich vor einem Gefrierschrank wieder, zur Linken einige Regale. Im Hofladen kann sich Laufkundschaft mit allerlei Gemüse,Yak-Fleisch, Käse oder Ziegenbratwürsten eindecken – und auch das Inkasso gleich selbst besorgen. Zur Rechten, mitten in der Remise, ein Wohnwagen. «Mein Büro», wird lachend erklärt, «und zugleich der einzige beheizte Raum auf dem Hof – und ich bin übrigens die Anita, das ist einfacher.» «Einen Kaffee?» Anita führt durch den einstigen Kuhstall hinaus zu einem kleinen Tisch mitten in der prallen Vormittagssonne.
Il mestiere del panettiere:
la vita che lievita di notte
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I
La buonanotte è stata data, i televisori vegliano su occhi sognanti, le luci nei ristoranti si spengono, anche il semaforo si addormenta, la strada ora è nuda, nel buio scroscia senza fine il fiume che copre d’umidità il paese. Undici rintocchi irradiano il freddo, dividono il tempo. Arriva Toni, parcheggia l’auto e sgattaiola veloce al caldo, dentro il panificio. Sono quarant’anni che fa questo mestiere: orari impossibili per molti sono per lui la normalità, fanno ormai irrimediabilmente parte del suo ritmo biologico.
Ogni giorno Toni parte da Grosio, in Valtellina, per venire a Poschiavo. Arriva in solitudine, nel silenzio della notte sposta sacchi di farina e borse piene d’ingredienti, controlla diversi foglietti con le indicazioni lasciate da Giorgio, il titolare della panetteria, e inizia a impastare farina, acqua, lievito. Le mani lavorano. Prendono forma filoni, pagnotte, michette, ciambelle. Le forme lievitano lentamente, senza l’intervento dopante degli enzimi industriali; la vita le attraversa gonfiandole dolcemente. A mezzanotte arriva Daniele, con le sue mani svelte e giovani. Si continua a impastare e plasmare.
Für alle, die lieber Papier in den Händen halten.
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Das sagen unsere Kunden
Shirley L.
Kleinunternehmerin
„Ich fand es schwierig herauszufinden, wie ich mein eigenes Unternehmen gründen konnte. Aber Grow Well Coaching hat das Ganze mit einem Schritt-für-Schritt-Verfahren für mich enorm vereinfacht.“
Molly S.
Geschäftsführerin
„Als frischgebackene Mutter ist es mir nicht leichtgefallen, nach dem Mutterschutz wieder in Vollzeit an meine Arbeitsstelle zurückzukehren. Die Mitgliedschaft bei Grow Well Coaching hat mir Tools vermittelt, um gleichzeitig mehrere Aufgaben zu erledigen und meinen Zeitplan besser zu verwalten, damit ich zu Hause wirklich präsent sein konnte.“
Maddie
Buchhalterin
„Ich war bei Präsentationen vor Kollegen und Kunden tendenziell immer nervös. In den Online-Kursen von Grow Well Coaching habe ich gelernt, mein Selbstbewusstsein zu kanalisieren und meine Präsentationskompetenzen zu perfektionieren.“