Bewährtes kontra Neues

Wandel, «müdamaint» – das Thema gehört zur rätoromanischen Literatur, seit Cla Biert 1920–1981) sich in seinem 1962 erschienenen Buch «La müdada» damit befasste. Inzwischen haben sich die Veränderungen massiv beschleunigt. Viele empfinden den Wandel als Angriff, denn er hinterlässt Spuren. Manchmal ist er ein steuerbarer Prozess, manchmal haben Veränderungen aber auch eine Eigendynamik und wir schauen ihnen besorgt entgegen oder versuchen Gegensteuer zu geben.

In dieser piz-Ausgabe stellen wie Ihnen unter anderem die Priorin des Klosters St. Johann Müstair vor, die noch heute getreu der «Regula Benedicti» lebt und trotzdem ein aktives Mitglied unserer Gesellschaft ist. Rasch wandelt sich das Romanisch der Jugendlichen und wird zu einem teils skurrilen Sprachenmix. Wenn Sie mitreden wollen, finden Sie auf den folgenden Seiten dazu ein kleines Wörterbuch. – Wo altes Handwerk verschwindet, entsteht oft auch Sehnsucht nach der Wiederbelebung: Joannes Wetzel hat das Kalkbrennen, das im Engadin früher weit verbreitet war, wieder aufleben lassen und stellte das Material für seine Sgraffiti von A bis Z mit vielen Helfern zusammen wieder selber her. Auch andere Berufe müssen sich ständig anpassen, dazu gehören die Bäuerinnen und Bauern. Wir besuchen zwei Bäuerinnen, die zeigen, dass oft die Frauen auf einem Hof Innovationen einführen. – Wir befassen uns auch mit dem Potenzial von Kunst und Kultur. Die Fundaziun Nairs und das Bündner Kunstmuseum zeigen erstmals zwei verschiedene Ausstellungen, aber beide tragen den gleichen Titel. Ein Beispiel wie Nord- und Südbünden sich bestens ergänzen.

Zurück
Zurück

Nr. 46

Weiter
Weiter

Nr. 44