Aus dem Tal des Lichts

Das Engadin – als «Tal des Lichts» berühmt – wurde schon vor der Tourismusindustrie von Kunstschaffenden, Forschern und Visionären entdeckt. Viele kamen wegen des besonderen Lichts. Das Licht war ihnen Nährboden für ihre Kreativität. So sind die Gemälde von Giovanni Segantini eine Botschaft, die weit in die Welt hinausgetragen wird. Visionäre, wie Johannes Badrutt, brachten 1879 das erste elektrische Licht ins Engadin, und wir stellen Ihnen andere «Highlights» der St. Moritzer Tourismusentwicklung vor. Den 2012 verstorbenen Künstler Giuliano Pedretti zeigen wir in Fotos von Christian Scholz. Auf diesen Bildern spielen Licht und Schatten miteinander. Wir stellen Ihnen den Künstler Kesang Lamdark vor, der im Engadin auf-gewachsen ist und Lichtskulpturen schafft. Das Thema Licht ruft geradezu danach, Dinge «ans Licht zu bringen», die sonst im Verborgenen bleiben. So erklärt der Schneephysiker, warum es unter einer Lawine nicht dunkel ist, sondern das Licht blau schimmert. Wir zeigen, wieso das Licht aus dem Osten in den ältesten Unterengadiner Kapellen und Kirchen eine so wichtige Rolle spielt und wie es kam, dass englische Touristen aufwendig gestaltete farbige Kirchenfenster ins Engadin brachten. Heute wird in der Architektur oft mit kräftigen Fassaden-farben ein Zeichen gesetzt – das führt mitunter zu leuchtenden Häusern, die nicht nach jedermanns Geschmack sind – ebenfalls ein Licht-Thema. Zu einem weltweiten Problem ist die Lichtverschmutzung geworden. Es gibt nur noch wenige Gebiete, in denen der Himmel nachts wirklich dunkel ist – den Unterschied zwischen Oberengadin und Münstertal können Sie in dieser piz-Ausgabe sehen. Wie immer versuchen wir das Heftthema auch etwas zu drehen und zu wenden. Deshalb gehen wir der Frage nach, ob die Bündner und Engadiner Kulturschaffenden und -institutionen von der Politik den Stellenwert zugeschrieben bekommen, den sie verdienen, und wir stellen die Steiner-Schule in Scuol vor.

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